Prompt Engineering im HR und Leadership

Der Einzug der KI hat das Personalwesen und die Führungsarbeit grundlegend verändert. Sprache steuert KI – und damit werden gute Prompts zu Hebeln für Ergebnisqualität, Tempo und Risikominimierung. Prompt Engineering als Kernkompetenz bedeutet: präzise, kontextreiche und zielführende Anweisungen formulieren, die aus KI‑Systemen verlässliche Partner machen – statt Spielzeuge mit Zufallseffekten. Doch wie gelingt das im Alltag zwischen Recruiting‑Druck, Lernflut und Compliance‑Fragen?

Beginnen wir mit einer unbequemen Wahrheit

Ohne klare Anweisung liefert selbst die beste KI mittelmäßige Resultate. Gleichzeitig wächst die Gefahr, die Datenflut zu erhöhen und Fehlentscheidungen zu beschleunigen. Prompt Engineering als Kernkompetenz macht den Unterschied, weil es Sprache in Strategie übersetzt – im Sinne von Wirkung, Nachvollziehbarkeit und Governance. Gerade HR und Führung brauchen jetzt Formate, die Mitarbeitende souverän mit KI arbeiten lassen.

Warum das wichtig ist: Prompts bestimmen Qualität, Geschwindigkeit und Risiken. Wer Aufgaben sauber in Ziel, Kontext und Qualitätsmaß übersetzt, reduziert Nacharbeit und Halluzinationen, schützt sensible Informationen und schafft Prozesse, die skalieren. Prompt Engineering als Kernkompetenz schafft zudem eine gemeinsame Sprache zwischen Fachbereich, IT und Recht – und wird so zur tragenden Brücke in der Transformation.

Die Kernelemente eines starken Prompts sind erstaunlich handfest

  • Ziel & Kontext: Was genau soll die KI tun – für wen, in welchem Anwendungsfall, mit welchen Rahmenbedingungen?
  • Rollen-/Stilvorgaben: Welche Perspektive, Tonalität und Tiefe sind gefordert (z. B. HR‑Business‑Partner, neutral, prägnant)?
  • Beispiele (Few‑Shot): 1–3 gute Muster heben Trefferquote und Konsistenz dramatisch.
  • Iteration: Ergebnisse verfeinern (kritisches Nachfragen, Alternativen, „Zeig deinen Weg“).
  • Faktencheck: Quellen anfordern, Zahlen prüfen, mit Policies und Datenbestand abgleichen.
  • Datenschutz‑Hinweise: Vertrauliche Daten maskieren, sensible Felder weglassen, interne Policies beachten.

Was bedeutet das konkret für verschiedene Rollen?

  • Für Führungskräfte: KI zielgerichtet einsetzen – etwa für individuelle Entwicklungspläne, Feedback‑Vorlagen, Rollenspiel‑Szenarien oder Entscheidungs‑Memos. Prompt Engineering als Kernkompetenz hilft, Erwartungen in überprüfbare Kriterien zu übersetzen.
  • Für Mitarbeitende: Komplexe Sachverhalte erklären lassen, Zusammenfassungen und Anwendungsbeispiele für die eigene Tätigkeit erstellen – selbstgesteuert und sicher.
  • Für die Personalentwicklung: Trainingsinhalte, FAQ‑Dokumente und Assessments um ein Vielfaches schneller erstellen. Ein guter Prompt ersetzt Stunden manueller Arbeit – und schafft Zeit für Dialog und Transfer.

Policy‑Impuls

Der EU AI Act und internationale Leitlinien von OECD und UNESCO betonen die notwendige AI‑ bzw. Prompt‑Literacy in Organisationen. Für HR heißt das: nicht nur Tools einführen, sondern Kompetenzen, Rollen und Prozesse entwickeln. Wer Prompt Engineering als Kernkompetenz in Lernpfade und Jobprofile integriert, verbindet Compliance mit Produktivität – und macht KI messbar nützlich.

IAKIF‑Formate für die Praxis

Die Prompt‑Engineering Online‑Video‑Seminare von IAKIF (Institut für Angewandte KI-Forschung) setzen genau hier an. Das E‑Learning‑Angebot ist AI‑ACT‑Ready und vermittelt ein plattformunabhängiges System aus sechs universellen Prompt‑Prinzipien für strukturierte, effiziente und sichere Formulierungen – inklusive Rechtsfundament, Datenschutz und Abschlusszertifikat. Die Module „EUKIF – Prompt Bricks“ (4h + 2h Bonus) und „EUKIF – Inside the AI Act“ bauen Kompetenzen auf, die in jedem Tool wirksam sind – und sparen durch Prinzipienfokus bis zu 75 % Trainingskosten.

Mini‑Playbook für den Alltag – so etablieren Sie Prompt Engineering als Kernkompetenz in Ihrer Organisation

  1. Leitlinien & Templates: Ein unternehmensweites Prompt‑Template (Ziel, Kontext, Rolle, Beispiele, Daten‑/Policy‑Hinweise, Qualitätsmaß) spart Zeit und erhöht Qualität.
  2. Prompt‑Reviews: Kurze Peer‑Reviews vor dem Absenden – wie bei Code‑Reviews.
  3. Quellenpflicht: Immer Quellen verlangen, kritische Punkte gegentesten.
  4. Rollenbibliothek: Typische Personas (Recruiter:in, HR‑BP, Learning‑Designer:in) mit Stilvorgaben hinterlegen.
  5. Lernpfad & Zertifikat: Prompt Engineering als Kernkompetenz in Onboarding, Führungskräfte‑Programme und PE‑Curricula aufnehmen – mit anerkanntem Nachweis.
  6. Datenschutz by Design: Klare „Do/Don’t“-Liste, Pseudonymisierung, interne Wissensquellen bevorzugen.

Kulturfrage statt Toolfrage

Wirklich wirksam wird KI erst, wenn Teams Dialog, Reflexion und Feedback ernst nehmen. Prompt Engineering als Kernkompetenz ist damit mehr als Technik – es ist eine Haltung zur präzisen Sprache, zur Qualität und zum verantwortungsvollen Umgang mit Wissen. So entsteht jenes Lernen, das nicht nur schneller, sondern besser wird.

Quellen & weiterführende Links

McKinsey – Upskilling and reskilling priorities for the gen‑AI era: https://www.mckinsey.com/capabilities/people-and-organizational-performance/our-insights/the-organization-blog/upskilling-and-reskilling-priorities-for-the-gen-ai-era

EU AI Act – Official Journal (Regulation (EU) 2024/1689): https://eur-lex.europa.eu/legal-content/EN/TXT/PDF/?uri=OJ%3AL_202401689

UNESCO – Guidance for generative AI in education and research (2023/2025 updates): https://unesdoc.unesco.org/ark:/48223/pf0000386693.locale=en

OECD – Bridging the AI skills gap (2025): https://www.oecd.org/en/publications/bridging-the-ai-skills-gap_66d0702e-en.html

OECD Education Today – New AI Literacy Framework: https://oecdedutoday.com/new-ai-literacy-framework-to-equip-youth-in-an-age-of-ai/

UNESCO UK – AI and education: Guidance for policy‑makers (PDF): https://unesco.org.uk/site/assets/files/10385/ai_and_education_-_guidance_for_policy-makers.pdf

AI Qualification (von IAKIF) – E‑Learning & Prompt Bricks: https://aiqualification.eu/elearning/

 

Göran Askeljung

Über den Autor Göran Askeljung

Prof. (op) Göran Askeljung – BcEE, ist Business Trainer bei askeljung.com und Geschäftsführer und Senior Trainer bei immediate effects. Seit 2016 ist Göran Askeljung auch Certified Facilitator und Associate von Consensus in NY, und leitet Consensus Austria und Germany. Als Professor of Practise (op) am Georgian School of Management (GSOM) leitet er das Institut für Sales and Negotiations. Er ist Vorstandsmitglied in der Schwedischen Handelskammer in Österreich und Mitglied des Beirats von Wirtschaftsforum der Führungskräfte (WdF). Göran ist auch als Trainer, Coach und Consultant für Consensus Group (NY, US), The Forum Corporation (UK), eBda (Fr) undNapier Training Associates (UK) tätig. Er ist zertifiziert im Solution Selling® von der SPI University in USA. Seine Arbeit umfasste Tätigkeiten als Trainer und Coach für Produktivität, Verkauf, Vertriebsmanagement, Key-Account Management, Lösungsvertrieb, Verhandlungstaktik, Verhandlungsführung, Rhetorik und Präsentationen. Göran wurde 1967 in Schweden geboren und lebt seit 1990 in Wien. Er spricht fließend Deutsch, Englisch und Schwedisch. Lebenslauf und Werdegang: Oxford Encyclopedia | LinkedIn | XING