Die 7 Wege zur Effektivität – Prinzipien für persönlichen und beruflichen Erfolg

Die 7 Wege zur Effektivität (Stephen R. Covey) ist ein Konzept, in dem es um persönliche Effektivität, besseres Selbstmanagement und Beziehungsmanagement geht. Dass ein Buch, dass 1989 erstaufgelegt wurde, noch immer ein Verkaufsschlager sein kann, beweist jene Publikation von Steven Covey. Wer es liest, wird schnell merken, dass seine Gedanken trotz des Wandels in der Gesellschaft und des technologischen Fortschrittes noch immer aktuell sind. Über 15 Millionen verkaufte Exemplare sprechen dafür, dass Schlagworte wie „Angst und Verunsicherung“, „Ich will es jetzt haben!“, „Schuldzuweisungen und die Opferrolle“ oder fehlende Hoffnung und mangelnde Lebensbalance nach wie vor brennende Themen sind. Das sind nur einige jener Probleme und Herausforderungen, die der Alltag an Menschen stellt und denen Die 7 Wege zur Effektivität auf den Grund gehen.

Ein Konzept, in dem es um persönliche Effektivität, besseres Selbstmanagement und gelungenes Beziehungsmanagement geht, ist heute noch genauso aktuell, wie damals. Aber auch Themen wie effektive Firmenkultur und wirkungsvolle Führungsgrundsätze kommen nicht zu kurz. Covey ermittelte in Die 7 Wege zur Effektivität universelle, zeitlose und offensichtliche Prinzipien, die seit jeher für alle dauerhaften, aufstrebenden Gesellschaften gelten. Seine Gedanken schaffen unter anderem eine fundierte Basis für erfolgreiche Work-Life-Balance.

Die 7 Wege zur Effektivität: Paradigma und Prinzipien

„Zu den wichtigsten Erkenntnissen, die ich in meinem Leben gewonnen habe, gehört: Wenn man seine höchsten Ziele erreichen und die größten Herausforderungen meistern will, muss man das Prinzip oder Naturgesetz, das die angestrebten Ergebnisse bestimmt, ermitteln und anwenden.“ (Stephen R. Covey: Die 7 Wege zur Effektivität. Prinzipien für persönlichen und beruflichen Erfolg. 3. Aufl., Erw. u. überarb. Neuausg. Offenbach: GABAL 2006, S.13.)

Von innen nach außen

Covey macht in Die 7 Wege zur Effektivität auf die Auseinandersetzung von innen nach außen aufmerksam. Denn er hat festgestellt, dass Menschen, die trotz äußerlich großer Erfolge, mitunter innerlich unbefriedigt sind. Sie sehnen sich nach persönlicher Ausgeglichenheit und wachsenden Beziehungen zu anderen. Der Schlüssel liegt darin, sich selbst effektiv zu ändern, und damit auch auf die Situation Einfluss zu nehmen. Damit das gelingt, muss auch die Wahrnehmung geändert werden. Wie man etwas wahrnimmt, und durch die eigene Brille sieht, beeinflusst das Verhalten und unsere Interpretation der Welt.

Persönlichkeits-Ethik und Charakter-Ethik

7 Wege zur Effektivität - Persönlichkeits-Ethik vs Charakter-EthikNeben der Auseinandersetzung mit Wahrnehmung, beschäftigt sich Covey mit Schriften über Erfolg. Das Durchforsten der letzten 200 Jahre Literatur diesbezüglich brachte ein Muster zum Vorschein. Während in den letzten 50 Jahren soziales Image, Techniken und Patentlösungen propagiert wurden, blieben grundlegende Ursachen unberücksichtigt. In den 7 Wegen zur Effektivität spricht er von einer Persönlichkeits-Ethik, die eher mit „sozialen Pflastern und Aspirin für akute Probleme“ vergleichbar ist. (Vgl. Covey (2006), S. 27.) Dazu im Gegensatz steht das Resultat seiner Recherche der davor liegenden 150 Jahre. In der Charakter-Ethik werden charakterliche Eigenschaften als Voraussetzung für den Erfolg hervorgehoben. Angeführt sind hier Integrität, Demut, Treue, Mäßigung, Mut, Gerechtigkeit, Geduld, Fleiß, Einfachheit und Bescheidenheit. (Vgl. Covey (2006), S. 27.) Die Charakter-Ethik sieht grundlegende Prinzipien als Basis eines effektiven Lebens. Für wirklichen Erfolg und anhaltendes Glück müssen jene Maxime gelernt und in das eigene Wesen integriert werden. Der Umbruch von Charakter- zur Persönlichkeits-Ethik erfolgte kurz nach dem ersten Weltkrieg. In den 7 Wegen zur Effektivität heißt es dazu: „Erfolg wurde eine Verkörperung der Außenwirkung, des öffentlichen Images, der Einstellungen und des Verhaltens, der Sozialtechniken, die Schmiermittel für die Prozesse des menschlichen Miteinanders sind.“ (Vgl. Covey (2006), S. 27.) Neben Techniken für soziale Beziehungen und positive mentale Einstellung kamen auch manipulative oder sogar betrügerische Aspekte zum Tragen.

Primäre und sekundäre Größe

Wichtig ist bei der Unterscheidung die Bewusstheit, dass es sich bei der Persönlichkeits-Ethik um eine sekundäre Größe handelt. Nach den 7 Wegen der Effektivität bildet der eigene Charakter das stabile Fundament, um dauerhaft erfolgreich zu sein. Menschen beispielsweise, deren Talente sozial anerkannt sind, besitzen sekundäre Größe, ihnen mangelt es aber mitunter an tiefer Integrität und grundlegender Charakterstärke. Erst die grundlegende Authentizität führt zu lebendigen Techniken.

Die Macht des Paradigmas

In Die 7 Wegen zur Effektivität wird auch die Macht des Paradigmas hervor gehoben (eine grundsätzliche Denkweise). Damit wird häufig ein Modell, eine Theorie, Wahrnehmung, Annahme oder ein Bezugsrahmen bezeichnet. „Er bezieht sich allgemein auf die Art, in der wir die Welt „sehen“ – nicht als visuelle Wahrnehmung, sondern als Aufnehmen, Verstehen, Interpretieren. (Vgl. Covey (2006), S. 32.) Als anschaulichen Vergleich wählt er Landkarten. Eine Landkarte ist nicht das Land selber, sondern erklärt gewisse Aspekte eines Territoriums, genau wie ein Paradigma. Wir haben Karten im Kopf, wie die Dinge sind, also von Realitäten und Karten, wie die Dinge sein sollten, also von Werten. Die Interpretation oder ihre Genauigkeit wird genauso selten in Frage gestellt, wie man sich bewusst macht, sie anzuwenden. Dabei ist das die Grundlage unserer Einstellungen und unseres Verhaltens. Genau von diesem Potential profitiert ProWork, das sich das Konzept von Getting Things Done zunutze macht.

Die Charakter-Ethik aber auch die Persönlichkeites-Ethik werden in den 7 Wegen zur Effektivität als Beispiele für soziale Paradigmen genannt. „Die Art und Weise, wie wir die Dinge sehen, ist die Quelle unseres Denkens und Handelns.“ (Vgl. Covey (2006), S. 33.)

Die Macht eines Paradigmenwechsels

Covey merkt in Die 7 Wege zur Effektivität an, dass große Fortschritte in unserem Leben nur dann möglich sind, wenn man seine Einstellungen und Verhaltensweisen von Grund auf überdenkt und einen Wechsel der Paradigmen zulässt. Dazu muss der Differenz zwischen „Sehen und Sein“ genauso Raum gegeben werden, wie den „Prinzipien von Wachstum und Wandel“ und anderen. Covey berücksichtigt Naturgesetze, differenziert zwischen Prinzipien der objektiven Realität und stellt ihnen situationsspezifische Praktiken gegenüber. Er macht darauf aufmerksam, dass unsere Art, das Problem zu sehen, oftmals das Problem ist.

Er hebt die Notwendigkeit einer neuen tieferen Ebene des Denkens hervor. Damit von innen nach außen ein prinzipienorientierten Zugang geschaffen wird, der auf der Grundlage der Charakter-Ethik beruht. Ziel ist ein persönlicher und zwischenmenschlich effektiver Zugang.

Die 7 Wege zur Effektivität im Überblick

Covey`s Überlegungen sollen zur Charaktergrundlage werden und vor diesem Hintergrund zu bestmöglichen langfristigen Ergebnisse führen. Dem Charakter liegen meist Gewohnheiten zu Grunde. Die gleichbleibenden und unbewussten Muster bedingen unsere Effektivität bzw. Ineffektivität. Sie sind nicht leicht zu ändern und in den 7 Wegen zur Effektivität beschreibt Covey sie als Schnittmenge zwischen dem Wissen (was tun und warum), der Motivation (tun wollen) und den Fertigkeiten (wie tun).

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Nach der Publikation Die 7 Wege zur Effektivität befindet sich jeder Mensch im Spannungsfeld und Reifungsprozess von Abhängigkeit zu Unabhängigkeit und schließlich der Interdependenz. Ein interdependenter Mensch ist selbstständig und fähig zu erkennen, dass man gemeinsam viel mehr erreichen kann, als alleine. Durch die wahrgenommene Möglichkeit, sich selber bei anderen einzubringen, hat man auch Zugang zu den Ressourcen und dem Potential anderer.

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Die Effektivität wird in Die 7 Wege zur Effektvität ebenfalls mit einem Naturgesetz in Einklang gebracht. Demnach resultiert sie aus einem Gleichgewicht zwischen dem, was produziert wird (Produktion = P) und dem produzierenden Faktor (Produktionskapazität = PK).

  1. Sei Proaktiv – Prinzipien der persönlichen Vision

Proaktive Menschen haben einen Entscheidungsfreiraum (Selbstbewusstheit, Vorstellungskraft, Gewissen, unabhängiger Wille), der die Reaktion mit beeinflusst. Sie handeln nicht reaktiv, sondern selbstverantwortlich.

  1. Beginne mit dem Ziel vor Augen

Startet man mit einer klaren Zielvorstellung, gewinnt man eine andere Perspektive, weiß, wo man hingeht und ist sich bewusst, wo man derzeit steht. Vor diesem Hintergrund lassen sich auch „leere Siege“ verhindern, bei denen Erfolg auf Kosten von Dingen erreicht wird, die wichtig waren.

  1. Tue das Erste zuerst

Das Prinzip des persönlichen Managements bezieht sich darauf, das Wichtigste voranzustellen.

  1. Denk an Vorteile für alle

Dahinter steht der Gedanke, dass es für alle genug gibt und dass der Erfolg nicht auf Kosten oder unter Ausschluss anderer stattfindet.

  1. Versuche zu verstehen, dann verstanden zu werden

Zeit nehmen für ein wirkliches Verständnis des Problems und seine Diagnose ist der Schlüssel effektiver zwischenmenschlicher Kommunikation.

  1. Schaffe Synergien

Synergien (Effekte aus positive Zusammenwirkung) sind die Grundlage prinzipienorientierten Verhaltens. Kreative Kooperationen führen dazu, dass das Ganze größer ist, als die Summe seiner Teile.

  1. Erneuerung – Schärfe das Messer

Covey beschreibt uns als Instrumente unserer eigenen Leistung. Um effektiv sein zu können, müssen wir erkennen, dass es wichtig ist, sich regelmäßig Zeit zu nehmen für ausgewogene Erneuerung.

Die 7 Wege zur Effektivität: Drei Wege

  • Der 1. Weg ist die Idee, dass wir unser Wertesystem selbst wählen können.
  • Der 2. Weg zeigt uns, wie diese Werte oder Entscheidungen aussehen, und
  • der 3. wie wir nach ihnen leben können.

“Die drei ersten Wege sind also fundamental, generell und miteinander verbunden.” (Vgl. Covey (2006), S. 351) Diese Prinzipien schaffen nach den 7 Wegen zur Effektivität eine Selbst-Bewusstheit. Sie halten dazu an, sich die eigenen Gedanken und Gefühle bewusst zu machen und zu reflektieren. Das Beiseitetreten sowie die Art und Weise, wie man sich wahrnimmt, führt nach Covey zu einem „privaten Sieg“. Jener private Erfolg ist die Voraussetzung für die interdependenten Ansätze, die zum öffentlichen Erfolg führen. Denn je mehr das Verstehen des anderen in den Mittelpunkt gerückt wird, umso kreativer und effektiver werden die synergetischen Gewinn/Gewinn-Lösungen. Umrahmt werden seine Überlegungen mit der Aufforderung nach einem Selbsterneuerungsprozess in allen vier Dimensionen – physisch, spirituell, mental und emotional/sozial.

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