Crossfunctional Teams: Herausforderung und Chance

Wenn mein Vater heute in einem Unternehmen neu beginnen würde, er wäre – sagen wir es mal vorsichtig – verwirrt. Mein Vater war Ingenieur. Er hat viel im Ausland auf Großbaustellen gearbeitet und ist im Beruf immer unter seinesgleichen geblieben: unter Ingenieuren und Technikern. Das war noch in den 90er-Jahren so. Die Idee von Crossfunctional Teams war eine Vision.

Heute würde er mit der Personalabteilung zusammensitzen, um das richtige Team für ein anstehendes Projekt zusammenzustellen. Vielleicht würde er auch ein Training bekommen, damit er sich in Saudi Arabien nicht total daneben benimmt. Er hätte eventuell mit der Marketingabteilung zu tun, der manche Entwicklungsideen nicht gefallen, die sich dafür aber andere wünscht. Das Controlling würde den Budgetrahmen besprechen wollen. “Willkommen in einem Cross-Functional-Team, Papa!” Office 365. 

Crossfunctional Teams haben besondere Herausforderungen

Für die meisten ist diese Form der Zusammenarbeit inzwischen längst normal. Vor allem jüngeren Menschen käme es völlig unlogisch vor, wenn Unternehmensbereiche keine Überschneidungen hätten: alle Bereiche, die voneinander abhängen, sollten auch miteinander arbeiten. Das heißt nicht, dass es keine Grabenkämpfe mehr gäbe. Wo hört Deine Kompetenz auf? Wo beginnt ein anderer sich unberechtigterweise einzumischen? Werden mir Kompetenzen plötzlich entzogen? Der Weg vom “Ich” zum “Wir” muss manchmal sehr hart erarbeitet werden. Das Zauberwort heißt Collaboration. Alle ziehen an einem Strang. Nur wenn wir gemeinsam ein Ziel erreichen, hat auch mein Team und/oder ich das Ziel erreicht. Office 365. 

Weder leichter noch schwerer

Crossfunctional Teams können diesen Ansatz leichter und schwerer zugleich umsetzen.

Warum leichter? Meist werden die Teams für jedes Projekt neu zusammengestellt. Natürlich geht das nur, wenn genug Manpower vorhanden ist, also in größeren und großen Unternehmen. Der Vorteil von variierenden Teams ist, dass Schwierigkeiten oder Antipathien aus alten Projekten nicht in neue Projekte übertragen werden. Die Startlinie ist jedesmal für jeden und jede gleich.

Warum schwerer? Ein gut zusammengewachsenes Team muss nicht mehr um Kleinigkeiten diskutieren. Die Teammitglieder kennen die Schrulligkeiten, wissen mit dem schrägen Humor der Kollegin umzugehen und die Rauchpausen des Kollegen zu akzeptieren. Weil sie inzwischen wissen, dass die Kollegin sehr kreative Ideen hat und der Kollege immer ein hochkonzentrierter Zuhörer ist.Office 365. 

Diese Fähigkeiten brauchen Sie in Ihrem Crossfunctional Team

Teams, die für ein Projekt zusammenkommen, sind über die auftretenden Schwierigkeiten oft erstaunt. Es reicht nicht, die benötigten Expertisen zu mischen. Deshalb ist es empfehlenswert, sich vorher ein paar Fragen zu stellen: Office 365. 

  • was ist meine Vorstellung von Zusammenarbeit?
  • wie reagiere ich auf Kompetenzstreitigkeiten?
  • wie gehe ich mit einer völlig anderen Denkweise um?
  • was tue ich, wenn ich bemerke mein Gegenüber nur schwer respektieren zu können?

Es gibt ein paar Soft Skills, die es Ihrem Team merklich erleichtern wird, effektiv und effizient zusammenzuarbeiten.

  1. Gute Arbeitsorganisation: Wer in einem bereichsübergreifenden Projekt eingebunden ist, muss ganz besonders gut organisiert sein. Denn die Kernaufgaben bleiben einem meist erhalten. Die Tagesabläufe wollen neu strukturiert werden. Nicht nur, weil die Zeit anders verteilt wird, sondern weil auch mehr Zeit für Besprechungen benötigt wird. Zudem arbeiten solche Teams meist sehr autark. Eine Leitung/Überprüfung außerhalb des Teams ist, wenn überhaupt, nur am Rande vorgesehen.
  2. Gute Kommunikation: Nicht alle Teammitglieder arbeiten vielleicht im gleichen Gebäude. Vielleicht sogar nichtmal in der gleichen Zeitzone. Es ist also eine außergewöhnlich gut funktionierende Kommunikation nötig, damit alle jederzeit wissen, wo das Projekt gerade steht und welcher Beitrag von mir gerade nötig ist. Gleichzeitig dürfen die technischen Mittel aber nicht zu einer Überkommunikation führen, die die Zeit und Energie der Teamkollegen und -kolleginnen sinnlos beansprucht. Es ist durchaus sinnvoll, sich darüber gemeinsam Gedanken zu machen. Kollege A bombardiert sonst mit Slack-Nachrichten, während Kollegin B sich lieber in Schweigen hüllt.
  3. Offenheit und Neugier: Neugierige Menschen, die gerne dazulernen und ungewohnte Denkweisen als Bereicherung sehen, sind ein großer Gewinn. Für jedes Team, aber für Crossfunctional Teams ganz besonders. In einem bereichsübergreifenden Team kommen schließlich nicht nur die verschiedenen Unternehmensbereiche zusammen. Es treffen sich vor allem verschiedene Denkweisen: strategische und kreative, taktische und visionäre, mutige und konservative Ansätze können heftig aufeinanderprallen.

So können Sie Ihr Team unterstützen

Im Vorfeld können Sie einiges tun, um die Teammitglieder auf die Zusammenarbeit vorzubereiten. Am wichtigsten wird es sein, das gemeinsame Ziel so klar herauszuarbeiten, dass sich alle damit identifizieren können. Das bedeutet im weiteren Schritt, dass jeder und jede genau weiß, welchen Beitrag er/sie für das gemeinsame Ziel leistet. Denn natürlich wollen Ihre Mitarbeiter gemeinsam etwas erreichen, aber sie wollen auch ihren eigenen Anteil am Erfolg kennen und darauf stolz sein können. Office 365. 

Unterstützendes Werkzeug

Teams, die zeitlich und örtlich ungebunden zusammenarbeiten, brauchen ein verlässliches Werkzeug, das zwei Dinge kann:

  1. Standards festlegen und
  2. gemeinsame und transparente Arbeitsstruktur bieten.

Viele Unternehmen machen bereits sehr gute Erfahrungen mit Office 365. Das Programm stellt sich auf die heutige Arbeitssituation ein, die mehr Flexibilität erfordert, aber auch ermöglicht.

 

Göran Askeljung

Über den Autor Göran Askeljung

Prof. (op) Göran Askeljung – BcEE, ist Business Trainer bei askeljung.com und Geschäftsführer und Senior Trainer bei immediate effects. Seit 2016 ist Göran Askeljung auch Certified Facilitator und Associate von Consensus in NY, und leitet Consensus Austria und Germany. Als Professor of Practise (op) am Georgian School of Management (GSOM) leitet er das Institut für Sales and Negotiations. Er ist Vorstandsmitglied in der Schwedischen Handelskammer in Österreich und Mitglied des Beirats von Wirtschaftsforum der Führungskräfte (WdF). Göran ist auch als Trainer, Coach und Consultant für Consensus Group (NY, US), The Forum Corporation (UK), eBda (Fr) undNapier Training Associates (UK) tätig. Er ist zertifiziert im Solution Selling® von der SPI University in USA. Seine Arbeit umfasste Tätigkeiten als Trainer und Coach für Produktivität, Verkauf, Vertriebsmanagement, Key-Account Management, Lösungsvertrieb, Verhandlungstaktik, Verhandlungsführung, Rhetorik und Präsentationen. Göran wurde 1967 in Schweden geboren und lebt seit 1990 in Wien. Er spricht fließend Deutsch, Englisch und Schwedisch. Lebenslauf und Werdegang: Oxford Encyclopedia | LinkedIn | XING