Wozu Speed Reading?

Im September 2005 wurde Bill Gates in der Universität von Nebraska gefragt, was für eine Superkraft er auswählen würde, wenn er sich eine aussuchen könnte und warum. Seine Antwort darauf war: „Superfast Speed Reading.“ Also fähig zu sein super schnell zu lesen.

Schneller lesen (Speed Reading ) zu können ist ein extrem hilfreiches Handwerk, egal ob für den Alltag, Studium oder Beruf. Dies gilt vor allem vor dem Hintergrund des Informationszeitalters in dem wir leben und der damit einhergehenden Informationsflut die uns alle umschlingt. Bei einer Umfrage von der University of Technology in Brisbane stellte Neville Meyers fest, dass mehr als 50 % der australischen Manager angaben, nicht imstande zu sein, die Informationen zu verarbeiten, mit denen sie täglich umgehen müssten. Ein Drittel betrachtete sich sogar als „Opfer der Informations-Ohnmacht“. Speed Reading ist dabei eine angenehme Möglichkeit, sich Zeit dazu zu gewinnen.

No Superpowers Needed

Speed Reading ist keine übernatürliche Kraft, es kann gelernt werden. Die am ältesten dokumentierte Quelle von Schriftlichkeit geht auf 3000 Jahre v. Chr. zurück. Dass es Kulturen ohne Schrift gab lässt darauf schließen, dass Lesen und Schreiben nicht in der Natur des Menschen liegt. Es ist etwas Angelerntes. Es gibt kein Zentrum in unserem Gehirn, welches unser Lesen kontrolliert, wie das für andere Funktionen der Fall ist. Es sind viele verschiedene Bereiche des Gehirns aktiv daran beteiligt gedruckte Wörter in unsere Gedanken zu bringen. Das bedeutet, dass es viele Wege gibt, Bewusstsein über ein Wort ans Gehirn weiterzugeben. Beim Speed Reading geht es darum unsere vorhandenen Ressourcen, effizienter zu nutzen. Es greift auf Kognition und Feinmotorik zu, um Informationen schneller zu verarbeiten. Jeder Mensch besitzt die Voraussetzungen dafür, aber nur wenige verwenden sie auch.

In der Vergangenheit gab es auch immer wieder Personen, die von Natur aus schnelle Leser waren, also des Speed Readings mächtig waren. Evelyn Wood war so eine Person. Sie konnte ohne speziellem Training 2700 Wörter pro Minute lesen. Durchschnittlich lesen wir 200 Wörter pro Minute. In den 1950ern begann sie eine Studie und interviewte andere Personen, die auch von Natur aus schnell lesen konnten. Dabei stellte sie fest, dass es bei all den Interviewten Gemeinsamkeiten gab. Keiner von diesen „Schnelllesern“, las jedes Wort einzeln; es wurde nicht nach dem Schema „Zeile – Blick zum Anfang der nächsten Zeile – Zeile“ gelesen, sondern in einer durchgängigen S Linie; keiner las laut im Kopf mit (Subvokalisieren). Diese Eigenheiten können auch erlernt werden.

Mit „BrainRead“ zu Superkräften

Das Geheimnis hinter Speed Reading ist, dass das Gehirn beim normalen „Wort-für-Wort“ Lesen unterfordert ist. Dies äußert sich z.B. dadurch, dass wir beim Lesen immer wieder mit unseren Gedanken abschweifen (Mind-Wandering). Das Gehirn nutzt die freien Kapazitäten während des Lesens und setzt sie für andere Aufgaben ein (wie z.B. Alltagsprobleme). Unser Gehirn verfügt über eine viel größere Fähigkeit der Informations-Aufnahme und wir könnten theoretisch bis zu 1000 Wörter pro Minute locker verarbeiten. Wenn wir im Kopf mitsprechen, also subvokalisieren, gehen sich nur 200 bis 240 Wörter pro Minute aus. Ab einer Geschwindigkeit von 400 bis 600 Wörtern pro Minute macht es klick!, und plötzlich ist das Gehirn mit der Aufmerksamkeit ganz beim Text. Somit kommt es auch nicht zu einem Verständnisverlust.

Um die größere Anzahl an Wörtern in der gleichen Zeit aufnehmen zu können, müssen wir uns alte Gewohnheiten abtrainieren und uns neue ankonditionieren. Wichtig dabei ist unser peripheres Sehen auszunutzen, wodurch sich mehrere Wörter auf einmal erfassen lassen und diese können wir dann in Sinngruppen umwandeln (Chunks).

BrainRead“ setzt genau da an und bietet eine Reihe an Übungsmaterialien sowie weiterführende Informationen mit welchen Sie Ihr Speed Reading Lesetempo mit Leichtigkeit verdoppeln können. Speed Reading ist für Jeden und Jede möglich und bei konsequenter Befolgung der Vorgaben werden sie innerhalb von ein bis zwei Wochen merkliche Verbesserungen beobachten können.

Göran Askeljung

Über den Autor Göran Askeljung

Prof. (op) Göran Askeljung – BcEE, ist Business Trainer bei askeljung.com und Geschäftsführer und Senior Trainer bei immediate effects. Seit 2016 ist Göran Askeljung auch Certified Facilitator und Associate von Consensus in NY, und leitet Consensus Austria und Germany. Als Professor of Practise (op) am Georgian School of Management (GSOM) leitet er das Institut für Sales and Negotiations. Er ist Vorstandsmitglied in der Schwedischen Handelskammer in Österreich und Mitglied des Beirats von Wirtschaftsforum der Führungskräfte (WdF). Göran ist auch als Trainer, Coach und Consultant für Consensus Group (NY, US), The Forum Corporation (UK), eBda (Fr) undNapier Training Associates (UK) tätig. Er ist zertifiziert im Solution Selling® von der SPI University in USA. Seine Arbeit umfasste Tätigkeiten als Trainer und Coach für Produktivität, Verkauf, Vertriebsmanagement, Key-Account Management, Lösungsvertrieb, Verhandlungstaktik, Verhandlungsführung, Rhetorik und Präsentationen. Göran wurde 1967 in Schweden geboren und lebt seit 1990 in Wien. Er spricht fließend Deutsch, Englisch und Schwedisch. Lebenslauf und Werdegang: Oxford Encyclopedia | LinkedIn | XING