Die zweite Etappe bevor Sie zu schreiben beginnen, besteht darin Ideen zu sammeln und zu notieren. Die meisten Menschen versuchen das mental zu erreichen indem sie probieren Gedanken in bereits fertigen Sätzen niederzuschreiben. Um die Ideen nicht zu verlieren, schreiben Sie möglichst schnell alle Gedanken nieder.
Unser Gehirn ist in der Lage 800 bis 1000 Wörter pro Minute zu denken. Schreiben können wir dagegen aber nur 30 Wörter pro Minute. Es ist nur logisch, dass in diesem Prozess unweigerlich wesentliche Gedanken verloren gehen.
Bedenken Sie, dass es unmöglich ist alle Gedankensplitter in Ihrem Kopf zeitgleich zu strukturieren. Sie können Ihre Ideen nicht direkt in den bestmöglichen Satz gießen. Sie müssen sich diese zunächst vor Augen führen, bevor Sie diese ordnen und gewichten können. Während Sie eine Idee niederschreiben, kommen Ihnen sicherlich auch andere Ideen in den Sinn, die Sie aber erst später in dem Dokument verwenden könnten. Leider haben Sie diese vermutlich dann vergessen, wenn Sie gerade passend wären. Daher: Schreiben Sie alle Ihre Gedanken in dem Moment nieder, in dem Sie diese haben.
In diesem Stadium der Vorbereitung benutzen Texter zumeist jenen Teil des Gehirns, der mit Logik zu tun hat. Diese ist in der linken Gehirnhälfte angesiedelt. Aber diese Phase des Schreibprozesses benötigt Kreativität, die der rechten Gehirnhälfte zugeordnet wird.
Die schnellste und einfachste Methode um Ideen zu entwickeln, ist die sogenannte „Mind Map“. Dabei wird die kreative, rechte Gehirnhälfte gefordert.
Beginnen Sie in der Mitte der Seite anstatt Ihre Gedanken – wie üblich – von oben nach unten in einer logischen Abfolge zu verfassen.
Schreiben, oder besser, zeichnen Sie Ihr Thema oder Ihre zentrale Idee in das Zentrum des Papierbogens. Beziehen Sie danach Schritt für Schritt verwandte Ideen in die Struktur mit ein, so wie Sie Ihnen gerade in den Sinn kommen.
Konzeption von Mind Maps
Wenn Sie folgende Regeln beachten, werden Ihre Mind Maps sicherlich erfolgreich:
• Verwenden Sie ein großes Blatt Papier – A3 ist ideal, sonst haben Sie vielleicht zu wenig Platz.
• Verwenden Sie unterschiedliche Farben: Die rechte Gehirnhälfte kann Farben sehen, wohingegen die linke Gehirnhälfte nur zwischen Schwarz/Weiß unterscheiden kann. (Sie wollen ja die rechte Gehirnhälfte stimulieren!)
• Machen Sie Zeichnungen, um Ihre rechte Gehirnhälfte zu stimulieren.
• Schreiben Sie die wichtigsten Worte in Großbuchstaben; auch das aktiviert die rechte Gehirnhälfte.
• Hören Sie nicht auf: Notieren Sie jeden Gedanken, der kommt.
• Seien Sie nicht wählerisch: Nehmen Sie jede Idee an, sortieren können Sie später.
•Verbinden Sie alle Ideen mit Linien, damit Sie Ihren Denkprozess später nachvollziehen können.
• Denken Sie daran, nur Schlagwörter und keine Sätze zu verwenden. Ein Schlagwort reicht aus, um die Idee aus Ihrem Gedächtnis wieder abzurufen.
Über den Autor Göran Askeljung
Prof. (op) Göran Askeljung – BcEE, ist Business Trainer bei askeljung.com und Geschäftsführer und Senior Trainer bei immediate effects. Seit 2016 ist Göran Askeljung auch Certified Facilitator und Associate von Consensus in NY, und leitet Consensus Austria und Germany. Als Professor of Practise (op) am Georgian School of Management (GSOM) leitet er das Institut für Sales and Negotiations. Er ist Vorstandsmitglied in der Schwedischen Handelskammer in Österreich und Mitglied des Beirats von Wirtschaftsforum der Führungskräfte (WdF). Göran ist auch als Trainer, Coach und Consultant für Consensus Group (NY, US), The Forum Corporation (UK), eBda (Fr) undNapier Training Associates (UK) tätig. Er ist zertifiziert im Solution Selling® von der SPI University in USA. Seine Arbeit umfasste Tätigkeiten als Trainer und Coach für Produktivität, Verkauf, Vertriebsmanagement, Key-Account Management, Lösungsvertrieb, Verhandlungstaktik, Verhandlungsführung, Rhetorik und Präsentationen. Göran wurde 1967 in Schweden geboren und lebt seit 1990 in Wien. Er spricht fließend Deutsch, Englisch und Schwedisch. Lebenslauf und Werdegang: Oxford Encyclopedia | LinkedIn | XING